Wir hatten beim ersten Übungstag der Lukaspassion von Krzysztof Penderecki im Michaeliskloster Hildesheim die Möglichkeit, mit vier Kirchenmusikstudenten zu sprechen, die bei der Aufführung dieser Passion als Sänger mitwirken.

Wie man an ihren Reaktionen erkennen konnte, waren sie, trotz der auftretenden Probleme wie die äußerst große Besetzung von ca. 250 Musikern und Sängern oder auch die kurze Probezeit, alle vier sehr motiviert. Trotz diverser Herausforderungen, wie die komplexen Proben und die benötigte Bereitschaft der Zuhörer, sich auf das Stück einzulassen, sind sie sich alle sicher, dass die Penderecki Passion für alle Menschen eine gute Möglichkeit bietet, um einen Zugang zu zeitgenössischer Musik zu finden und sich mit einer solch anspruchsvollen Musik vertraut zu machen.

Zu den Besonderheiten dieser Passion gehören zum einen die große Einzigartigkeit dieses Stückes und zum anderen die Passionserzählung, die durch eine hohe Variabilität der verschiedenen Gesangsstile noch weiter unterstützt wird. Auch wenn durch die pure Masse an Instrumenten und Sängern zuweilen Unordnung vermittelt wird, so sind, im Unterschied zu anderen Passionen, die Momente die man wiedererkennt, und die einem vertraut vorkommen, die Momente, an die man sich gerne zurückerinnert.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Penderecki-Passion für jeden eine Möglichkeit bietet, sich zum einen überraschen zu lassen und zum anderen einfach mal 80 Minuten abzuschalten und sich von einer neuen Art von Musik bereichern zu lassen.

Konstantin Burgk und Wolfgang Lehmann-Schmidtke