Joachim Vogelsänger – Ideengeber von PASSIO Penderecki 2017

von | 05. April 2017

Wenn man sich mit „PASSIO Penderecki 2017“ beschäftigt, so kommt man nicht umhin, sich auch mit gewissen Namen und Menschen zu beschäftigen. Viele engagierte und kreative Köpfe organisieren, gestalten und beleben das Projekt. Einer dieser Namen, dieser Personen ist Joachim Vogelsänger. Er ist in erster Linie der Ideengeber des Projektes und hat den Stein erst ins Rollen gebracht.

Die Lukaspassion, die anlässlich des Reformationsjubiläums aufgeführt wird, ist ein Wegbereiter für die Neue Musik. Geschrieben wurde sie vom polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki. Das Stück ist nicht wirklich bekannt. Es wird extrem selten aufgeführt, was schlicht seiner schieren Komplexität zu verdanken ist. Für die Umsetzung hat sich die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers mit dem Knabenchor Hannover sowie der NDR Radiophilharmonie daher kompetente und renommierte Ensembles dazugeholt. Der Ideengeber Joachim Vogelsänger unterstützt das Projekt selbst voller Begeisterung. Er organisiert, leitet Chorproben an und singt selber mit.

Nach Vogelsänger ist die Lukaspassion ein ganz besonderes Stück, das aufgrund seiner Seltenheit ein Muss für Laien und Erfahrene ist. Unter Insidern sei es ohnehin eine feste Größe, jedoch scheint das nur ein kleiner Kreis zu sein. Wie bei den meisten älteren Musikerzeugnissen, die nicht wie moderne Songs in Studios einwandfrei aufgezeichnet werden, macht es einen erheblichen Unterschied, ob man das Stück live vor Ort als Aufführung hört oder eben nur eine Aufnahme. Vogelsänger betont, wie viel besser und eindrucksvoller das tatsächliche Erlebnis einer solchen Passion sei. Zudem hat das Stück als Aufführung schon an sich einen hohen Seltenheitswert.

In Vogelsängers Augen bildet die Lukaspassion ab, „was Kirchenmusik in dieser Landeskirche bedeutet“. Musikpädagogik und künstlerische Aspekte sind ihm hier besonders wichtig. Auch fasst er das Thema Reformation weiter als gewöhnlich, was ihm modernere aber gleichzeitig Religiosität transportierende Stücke einzubinden ermöglicht.

Ebenfalls scheint die erzählende Funktion der Musik essentiell für Vogelsänger zu sein. Dabei mache es keinen Unterschied, ob ein „polnischer Katholik oder ein indischer Hindu“ oder einer der beliebten alten Meister bei Bach komponiert hat. Solange die Musik den Bibeltext eindrücklich rüberbringt und am besten noch Assoziationen weckt, ist sie die richtige.

Die Lukaspassion scheint dem in allen Aspekten zu entsprechen und stellt daher in Kombination mit ihrer Rarität als Aufführung ein lohnenswertes musikalisches und eindrucksvolles Stück dar.

Lukas Ahlborn und Jonas Köhler

alle Artikel